Extrafinger

2025, process-based object series
Latex gloves, Reishi mycelium

16.09. – 17.10. 2025 | Ausstellungsprojekt im Rahmen des „Fliegenden Künstlerzimmers“, Wolfhagen, Kassel

At first glance, it appears as a reference to transience – yet on closer inspection, it reveals itself as part of a cycle. Latex gloves form a layer between body and environment, separating direct contact, intended to protect against germs. A material produced as a protective barrier, carrying the promise of sterility.
Inside, Reishi mycelium grows – a fungus used in traditional medicine and explored in material research as a basis for insulation or leather alternatives. Here, it forms finger-like protrusions, permeates the material, alters its color, and leaves traces of its metabolism. Hyphae spread through the substrate, areas darken, pigments accumulate. Soon, opportunistic species follow – molds that expand further across the surface.
Each object reveals its own network. Stains and overlays emerge, graphic structures appear.

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Was im ersten Moment wie ein Hinweis auf Vergänglichkeit wirkt, zeigt sich bei genauerer Betrachtung als Teil eines Kreislaufs. Latexhandschuhe legen sich zwischen Körper und Umwelt, trennen den direkten Kontakt, sollen vor Keimen schützen. Ein Stoff, produziert als Schutzschicht, mit dem Versprechen von Sterilität.
Im Inneren wächst Reishi-Myzel – ein Pilz, der in der traditionellen Medizin verwendet und in der Materialforschung als Grundlage für Dämmstoffe oder Lederalternativen erprobt wird. Hier treibt er fingerartige Auswüchse, durchzieht das Material, verfärbt es, hinterlässt Spuren seines Stoffwechsels. Hyphen durchziehen das Substrat, Zonen dunkeln ab, Pigmente lagern sich ein. Bald folgen opportunistische Arten – Schimmelpilze, die sich auf der Oberfläche zusätzlich ausbreiten.
Jedes Objekt zeigt ein eigenes Geflecht. Flecken und Überlagerungen treten hervor, grafische Strukturen entstehen.